Autor: Willi Horvay (Mitglied der Abteilung Kanurennsport, 16 Jahre alt)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte des WSV Neustrelitz
2.1 Die Jahre 1949-1989
2.2. Die Jahre 1990 bis heute - Eine bedeutende Sportpersönlichkeit – Olaf Winter
- Schlussworte
- Einleitung
In dieser Arbeit befasse ich mich mit der Geschichte des Wassersportvereins Einheit Neustrelitz, der auch als WSV Neustrelitz bezeichnet wird. Ich habe mir das Thema ausgesucht, weil ich selber seit mehreren Jahren in dem Verein tätig bin und mehr über die Geschichte des Vereins erfahren möchte. Der Verein hat 2019 seinen 70. Geburtstag gefeiert. Durch dieses Ereignis bin ich auf die Idee gekommen, meine Jahresarbeit über die Geschichte des WSV Neustrelitz zu schreiben. Nachdem ich mich mit der Vereinsgeschichte befasst habe, werde ich mich mit der Abteilung Kanu näher auseinandersetzten und diese Sportart weitgehend erläutern, da auch ich diesen Sport betreibe. Zu guter Letzt werde ich etwas über den Olympiasieger Olaf Winter schreiben, dessen Karriere im Kanurennsport beim WSV Neustrelitz begann.
2. Die Geschichte des WSV Neustrelitz
Am Ende des Jahres 1945 hat der Alliierte Kontrollrat die Direktive 23 erlassen. Das heißt, dass der Alliierte Kontrollrat die Organisation auf Sportebene wieder zugelassen hat und somit den organisierten Sport wieder erlaubte. Im Juli des folgenden Jahres wurden die Turner aktiv. Sie reparierten alte Sportgeräte und setzten einen Sportraum, der sich in der Strelitzer Straße befand, instand. Die Sektion Schwimmen wurde im Mai 1945 gegründet. Dort wurden die Sportarten Schwimmen und Wasserball betrieben. Die Sparte Tischtennis wurde noch im selben Jahr gegründet. Außerdem wurde eine Sportgemeinschaft gebildet, die ab sofort die Sportgruppen aus Neustrelitz übernahm. Im Jahre 1949 wurden die Sektionen Rudern, Kanu und Turnen gegründet. Das waren die Anfänge eines Neuen Sportvereins in Neustrelitz.
2.1 Die Jahre 1949 – 1989
Die Gründung des neuen Vereins war am 27.07. 1949. Zum Gründungsjahr wurde der Verein „Sportgemeinschaft Neustrelitz“ genannt. Er wurde durch die Turngruppe gegründet, die an dem Tag die so genannte Gründungsversammlung organisiert hatte. Es waren 20 Mitglieder zur Versammlung gekommen. Der erste Vorsitzende des Vereins war K. Hillebrecht. Im Laufe des Abends wurden unter anderem der erste Übungsleiter des Vereins sowie der Hauptkassierer, Unterkassierer, Schriftwart und Jugendwart gewählt. Die größten Probleme zu dieser Zeit waren die Beschaffung von Sportgeräten und das Finden einer geeigneten Lokalität, um mehrere Sportler unterzubringen. Im Februar des Jahres 1951 bildete sich aus der „Sportgemeinschaft Neustrelitz“ die „Betriebssportgemeinschaft Einheit Neustrelitz“. Im gleichen Jahr noch wurden die ersten Boote für die Abteilung Kanu gekauft. Die Boote wurden Klinkerboote genannt, sie wurden aus Eiche in der Bootswerft Postelwitz gebaut. Bis zum Ende des Jahres hatte der Verein ein Kapital von ca. 5000 Mark. Im Jahr 1952 wurden dann auch schon die ersten Erfolge der Kanuabteilung gefeiert. Gerd Hethke und Bernd Schmidt wurden DDR-Meister im Zweier über eine Strecke von 3000 m. Ein Jahr später fanden der Radsport und der Motorwassersport den Weg in die Betriebssportgemeinschaft Einheit Neustrelitz (BSG). 1954 spielten Tennisspieler von der BSG als Vertragsspieler bei der BSG Aufbau Neustrelitz. Nach den ersten Jahren entstanden Partnerschaften, z.B. zwischen den Kanuten nach Hamburg und Lübeck und zwischen den Handballern nach Stade. Außerdem hatte sich eine Sparte Fechten und Volleyball entwickelt. Seit 1957 haben die Kanuten auch eine Partnerschaft nach Polen und die Radsportler eine nach Kiel. Am 07.02. 1957 wurde durch das Staatliche Komitee für Körperkultur und Sport angewiesen, dass die Zentrale Leitung der Sportvereinigung Einheit aufgelöst werden sollte. Alle Breitensportgemeinschaften sollten sich dann dem neu gegründenden Deutschen Turn- und Sportbund anschließen. Im März wurde der Deutsche Turn- und Sportbund der DDR (DTSB) gegründet. Im Februar 1958 beschloss das Präsidium des DTSB, dass die Abteilung Motorwassersport sich aus den Betriebssportgemeinschaften ausgliedern sollte. Sie sollten sich dem allgemeinem Deutschen Motorsport Verband anschließen. Das betraf unter anderem auch die BSG Einheit Neustrelitz. Im selben Jahr noch wurde in der BSG Einheit eine Sektion Leichtathletik gegründet. Außerdem war die Ruderabteilung des SG Dynamo als ständiger Gast im Bootshaus, um dort zu trainieren. Ab dem Jahre 1959 hatten die Handballer eine Beziehung zum VfL Fredenbeck aufgebaut. 1960 beschließt dann die Kreis-, Kinder- und Jugendversammlung Neustrelitz, dass ab September diesen Jahres die „Nachmittags-KJS“ zu bilden sind. Das sind die Vorläufer des Trainingszentrums in Neustrelitz. Die Sportbeziehungen der DDR und der BRD wurden auf der Ebene der Sportgemeinschaften leider behindert. Außerdem hatte die Ruderabteilung mehr als 20% ihrer Mitglieder verloren. Dazu kam, dass die Schleuse in Voßwinkel umgebaut wurde, dass heißt, die Wassersportler können den Zierker See nicht verlassen. Der Verein hatte unter anderem noch einen Vertrag mit der Oberschule 3 abgeschlossen. Heute ist es die Jawaharlal-Nehru-Schule in der Tiergartenstraße. Das Ziel dieses Vertrags war die Verbesserung des Sportangebots für Kinder. Die Radsportler hatten in dem Jahr die BSG verlassen und schlossen sich einen anderen Verein an. Ein Jahr später wurde im Verein das Jubiläum 150 Jahre „Vaterländisches Turnen“ gefeiert. Im gleichen Jahr wurde sogar noch eine Hausfrauenriege in der Turnsektion gebildet. Allerdings wurde der Leistungssport nicht mehr betrieben. Die Anzahl der Jugendmitglieder war im Verein stark gesunken. Beim Rudern waren es z.B. nur noch 4 von ehemals 41 Jugendlichen. Beim Segeln waren es nur noch 2 von 44. Bedingt durch die geringe Mitgliederzahl der Jugendlichen kam es leider in den beiden Abteilungen zum Erliegen des Trainings mit der jüngeren Generation. Im Jahr 1962 wurden alle Sportbeziehungen der DDR und der BRD auf Ebene der Sportvereine unterbrochen. Unter anderem wurden in dem Jahr Trägerbetriebe neu erwähnt, wie z.B. die Staatlichen Apotheken, das Deutsche Rote Kreuz Neustrelitz oder die Wochenkrippe Neustrelitz. Am 12.10.1963 wurde 100 Jahre Turnen in Neustrelitz gefeiert. Zu diesem Ereignis fand eine Schauturnveranstaltung statt. In den Jahren 1966-1971 organisierten sich die Sportgemeinschaften neu. In der BSG Einheit existierten nur noch die Abteilungen Kanu, Rudern, Turnen, Gymnastik, Prellball und Segeln. In dieser Zeit wurde auch ein Bezirkstrainingszentrum für den Kanurennsport zur BSG Einheit Neustrelitz zugeordnet. Außerdem hatte Fritz Oldenburg angekündigt, dass er seine Stelle als BSG-Vorsitzender aufgeben wird. Im Jahr 1972 wurde dann Gerd Hartwig als BSG-Vorsitzender gewählt. 1973 hatten sich die Ruderer und die Kanuten das Bootshaus in der Useriner Straße zum Training und zur Einlagerung der Boote geteilt. Allerdings hatten die Ruderer eine Umkleidekabine mit einer Größe von gerade einmal 15 m². Dadurch das der Bestand an Kanurennbooten erhöht wurde, war in den Bootshallen kaum noch Platz. Somit wurde 1973 über den Bau eines Bezirkstrainingszentrums in der Zierker Nebenstraße nachgedacht. Außerdem wurde eine Kindergruppe Kanutouristik gegründet, damit die Kinder, die nicht mit 13-14 Jahren zum Sportclub Neubrandenburg (SCN) wechselten, ebenfalls eine Betreuung hatten, wie die leistungsstarken Kinder. Ein Jahr später wurde Hans-Erich Tiede der Vorsitzende der BSG Einheit. Leider war der Sportbetrieb bei den Ruderern sehr zurückgegangen. Durch die geringe Anzahl der Sportler konnten sie nicht mehr an Regatten teilnehmen. Dieser Tiefpunkt in der Abteilung Rudern löste die Bildung eines Trainingszentrums in Mirow aus. Dadurch wurde versucht, den Leistungssport im Rudern wieder herzustellen. In den Jahren 1974/75 hat sich die Abteilung Canadier besonders gut entwickelt. Die Anzahl der Mitglieder im Kanurennsport war außerdem auf 100 gestiegen. Zudem wechselten in diesen Jahren je vier Sportler zur Kinder- und Jugendsportschule Neubrandenburg. Ab 1975 war dann Werner Bitterling Vereinsvorsitzender. Ein Jahr später wurde der Canadier Frank Podlich mit 13 Jahren dreifacher DDR-Meister. 1977 waren die Steganlagen für die Abteilung Segeln in einem sehr schlechten Zustand. Sie mussten nun nach 15 Jahren intensiver Nutzung aufwendig saniert werden. Bei der Sanierung mussten 300 Pfähle drei Meter tief in die Erde gerammt werden und 237 Meter Laufbohlen befestigt werden. Allgemein hat die Sanierung der Anlage 70.000 Mark gekostet. Die Abteilung Rudern war noch sehr geschwächt, was die Anzahl der Mitglieder betraf. Aus dem Grund war der Sportbetrieb nur noch teilweise aktiv. Dafür klappte die Zusammenarbeit mit den Trägerbetrieben sehr gut. Es wurde alles vertraglich geregelt und somit floss mehr Geld in die BSG Einheit. Die Arbeit des Vorstandes spielte dabei auch eine große Rolle, denn dadurch hatte sich die finanzielle Basis der BSG Einheit wesentlich verbessert. Der Verein hatte nun eine finanzielle Basis von 13.000 Mark. Die Kanuten waren im Jahr 1977 sehr erfolgreich, sie gewannen zwei DDR-Meistertitel und eine Goldmedaille bei der Zentralen Spartakiade in Berlin-Grünau. Das Jahr 1978 war für sieben Jugendliche der Abteilung Wasserwandern sehr aufregend, da sie im Wasserwanderfahrtwettbewerb das 1000 km-Abzeichen errungen hatten. Ein Jahr später wurde ein Sportstättenbetrieb gegründet, der von J. Stahnke geleitet wurde. Der Betrieb war für die Verwaltung und Bewirtschaftung der Sportanlagen in Neustrelitz verantwortlich. Außerdem war die Basis der BSG Einheit auf 16.800 Mark gestiegen. Das sind ganze 19,4% mehr als in den Jahren 1976/77. Das hatte der Verein den Trägerbetrieben, wie zum Beispiel dem Krankenhaus, der Sparkasse Neustrelitz oder dem Deutschen Roten Kreuz aus Neustrelitz zu verdanken. Bei den Seglern ging es im Bereich Kinder- und Jugendsport wieder aufwärts. Es wurden sogar sechs Kinder in die Rangliste des Bezirksfachausschusses geführt. Das Jahr 1980 war für Frank Beier und Andreas Jeschke sehr erfolgreich. Sie haben beide mehrfach bei den DDR-Meisterschaften im Kanurennsport gewonnen. Im Juli des Jahres hat der DTSB die Klassifizierung für Sportler eingeführt. Ab sofort gabt es die Meisterklassen Ι, ΙΙ und ΙΙΙ. Außerdem haben sieben Kanutouristen das Abzeichen „Wasserwanderwimpel des DKSV“ erhalten. Seit dem Jahre 1981 gab es endlich wieder regelmäßiges Training bei den Ruderern. Allerdings kam es durch die Verkleinerung der Ruderbootshalle und die Nutzung einer weiteren Ruderbootshalle als Kraftraum für die Kanuten zu Rückschlägen. Im Jahr 1983 wurde „250 Jahre Stadtgründung Neustrelitz“ gefeiert und es fand seit 20 Jahren wieder eine Kanuregatta auf dem Glambecker See statt. Dazu kam noch, dass die BSG Einheit weitere Sportkontakte zur polnischen Partnerstadt Szczecinek aufbaute. Außerdem fand eine Bootsausstellung mit historischen Renn- und Wanderbooten statt. Unter anderem wechselten wieder zwei Sportler vom Trainingszentrum Neustrelitz zum Sportclub Neubrandenburg (Silke Blossey und Tom Büttner). Renate Malchow war ab dem Jahr Vorsitzende der BSG Einheit. Außerdem wurde die Sektion Kanu die „Vorbildlichste Sektion des DKSV der DDR“. Dieser Titel konnte bis 1989 immer wieder verteidigt werden. 1984 stellte die BSG Einheit in Neukloster die erfolgreichste Kinder- und Jugendmannschaft der DDR für den Touristischen Mehrkampf im Bereich Kanu. Seit diesem Jahr fanden auch jährlich die Hackebeilregatten auf dem Woblitzsee statt. Diese Regatta wurde immer von den Seglern organisiert. Dadurch, dass Renate Malchow ab dem 22.02.1985 die Stellvertreterin für Finanzen des 8. Deutschen Turn- und Sportfestes wurde, übernahm Andreas Löskow bis zur Rückkehr von Renate Malchow den Platz als Vorsitzender der BSG Einheit. In dem Jahr wechselten erneut zwei Sportler zum SCN (Anke Kirsten und Niklas Meyer). Der Verein stellte auch wieder die erfolgreichste Kinder- und Jugendmannschaft der DDR für den Touristischen Mehrkampf im Bereich Kanu. Diesmal allerdings in Saaldorf. Die Segler erweiterten 1986 das Gelände der BSG Einheit am Woblitzsee, indem sie einen Bootsschuppen und einen Klubraum darauf bauten. Außerdem gingen wieder drei Sportler zum SCN (Kai Dettmann, Olaf Winter und Dirk Staffeldt). Dieses Jahr war ein ganz besonderes für die Abteilung Kanu, denn sie zogen in die neue Kanutrainingsstätte, die in der Zierker Nebenstraße steht. Die Trainingsbedingungen hatten sich deutlich verbessert. Die Anlage hat insgesamt einen Wert von rund 2,6 Millionen Mark. Dadurch, dass die Kanuten von der Useriner Straße in die Zierker Nebenstraße gezogen sind, wurde Platz im Bootshaus frei. Die Kanutouristik nutzte die Gelegenheit und zog in die freien Räumlichkeiten. Am 01.05.1988 kehrte Renate Malchow zur BSG Einheit zurück und übernahm wieder die Funktion als Vorsitzende des Vereins. Im Oktober wurde am Segelgelände von Groß Quassow „40 Jahre DTSB“ gefeiert. Am 11.11.1988 brach in der Kanutrainingsstätte ein verheerender Brand aus. Dabei brannte der Saunabereich völlig aus. Durch den Rauch wurden leider auch die Sanitäranlagen in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr konnte aber ein Übergreifen der Flammen auf das Dach verhindern. Karsten Dudziak, der mit jungen Jahren mit dem Kanurennsport begann und später zur Ruderabteilung wechselte, wurde im Jahr 1989 Juniorenweltmeister im Ruder Achter. Die BSG Einheit feierte in dem Jahr auch ihren 40. Geburtstag. Der Vereinsvorsitzende war Dr. Manfred Schönherr.
2.2. Die Jahre 1990 bis heute
Ab Februar des Jahres 1990 beschloss die Sektion Kanu, dass der Kanurennsport und die Kanutouristik zu einer gemeinsamen Trainingsgruppe vereint werden. Leider löste sich die Abteilung Prellball auf, da es zu wenig Sportler in der Abteilung gab. Die Kanusektion hatte ab dem 30.03. eine Sportbeziehung zu den Bremer Kanuwanderern (BKW). Im April beschloss die Abteilung Segeln, dass sie die BSG Einheit verlassen. Im Mai nahmen die Kanuten nach 28 Jahren wieder an einer Rennsportregatta in Bremerhaven teil. Der Wassersportverein Einheit Neustrelitz wurde am 06.06. 1990 von 55 Sportlern der BSG Einheit gegründet. Der WSV Einheit hatte die Abteilungen Rudern, Kanu, Turnen und Gymnastik. Der erste Vorsitzende des Vereins wurde Joachim Stahnke. Am 22.07.1990 wurden Daniela Roahl und Jana Schadow die letzten DDR-Meister des WSV Neustrelitz. Außerdem wechselten wieder vier Sportler zum SCN (Rico Kaczmarek, Daniela Roahl, Jana Schadow und Mario Ebeling). Im Dezember des Jahres 1991 wurde das Fitnessstudio eingeweiht, welches unter anderem von der neu gegründeten Abteilung Fitness und Kraftsport genutzt wurde. Ab diesem Jahr war der WSV Neustrelitz ein Arbeitgeber für vier Personen. Im folgenden Jahr hatte die Abteilung Turnen/Gymnastik die meisten Mitglieder aus dem Verein. Sie bot unter anderem verschiedene Gymnastikarten, wie z.B. Popgymnastik und Aerobic an. In jenem Jahr wurde das Vereinshaus für 300.000 DM modernisiert. Es wurde z.B. die Heizung von Rohbraunkohle auf Öl umgestellt. Außerdem hat sich die Lage bei den Ruderern wieder zum Besseren entwickelt. Für die Kanuwandergruppe sah es ähnlich aus, da die Wanderfahrten in ganz Deutschland zunahmen. Somit wurde die Sportart attraktiver und viele Leute traten in den Vereine ein, um diese Sportart ausführen zu können. Das machte sich auch beim WSV Neustrelitz bemerkbar, denn die Mitgliedszahlen in der Wasserwandergruppe stiegen. Seit dem Jahr 1993 kann man beim WSV auch die Kampfsportarten Jiu-Jitsu und Karate betreiben, denn die Sportarten wurden vom Verein aufgenommen. Ein Jahr später wurden die Mitglieder des Tauchclubs „Delfin“ Neustrelitz in den Verein aufgenommen. Die Ruderer gründeten wieder eine Kindergruppe. Ab dem Jahr 1995 zählten der Zeltplatz und der Bootsverleih zu den wichtigsten Finanzquellen. In diesem Jahr hatte der Verein 1.193 Übernachtungsgäste. Dazu wurden etwa 500 Boote ausgeliehen. Der Verein schloss ein Jahr später mit der Stadt Neustrelitz einen Pachtvertrag über die Nutzung des Geländes in der Zierker Nebenstraße ab. Im folgenden Jahr entwickelte der Verein ein Nutzungskonzept für das alte Bootshaus. Doch leider wurde dieses Konzept abgelehnt. Aus disem Grund wurde das Bootshaus an einen privaten Investor übergeben. Im Jahr 1996 wurde Olaf Winter in Atlanta Olympia Sieger im Kajak-Vierer auf 1000 m. Er fing in jungen Jahren bei der BSG Einheit Neustrelitz als Kanute an und lernte dort das Paddeln. Außerdem wurde in dem Jahr erstmals eine Landesmeisterschaft vom WSV Neustrelitz organisiert. Die Landesmeisterschaft fand in Neustrelitz auf dem Glambecker See statt. Am 26.04.1997 wurden die neuen Ruderbootshallen auf dem Vereinsgelände eingeweiht. Im Mai des Jahres hatten die Kanuwanderer ihren Bootsschuppen in der Useriner Straße nach fast 50 Jahren ausgeräumt. Im Herbst fand auf dem Glambecker See wieder die Herbstregatta statt, bei der es einen neuen Teilnehmerrekord gab. Es wurden 832 Boote aus 19 Vereinen für den Start angemeldet. Am Abend haben dann Weltmeister und Olympiasieger etwas zu den dort gezeigten Videos gesagt, die von ihrer Karriere stammen. 1998 wurden 30 Basketballer in den WSV Neustrelitz aufgenommen und eine Sparte Drachenboot war im Aufbau. Ein Jahr später hat Christian Arndt in Thailand den dritten Andaman Sea Kajak Ultramarathon Weltcup der Junioren gewonnen. Er selber hat ebenfalls wie Olaf Winter bei der BSG Einheit angefangen zu paddeln und wurde sehr erfolgreich. Es wurde in dem Jahr auch eine Abteilung Gesellschaftstanz aufgebaut. Am 18.09.1999 beging der WSV Neustrelitz mit einem Sporttag das 50-jährige Jubiläum des Vereins. Im Jahr 2000 waren unter anderem die Abteilungen Drachenboot und Kanurennsport sehr erfolgreich. Die Drachenbootsportler haben zum Beispiel auf der Regatta in Berlin-Grünau bei den Platzierungen vorne mitgemischt. Sie waren aber auch in Schwerin sehr erfolgreich. Die Kanuten waren, wie die Drachenbootsportler, in Schwerin vorne mit dabei. Im Jahr 2002 konnte der Wassersportverein Einheit Neustrelitz E.V. sich mit einer Mitgliederzahl von 600 glücklich schätzen. Seit mehreren Jahren organisiert die Kanurennsportabteilung die Neustrelitzer Herbstregatta auf dem Glambecker See. Die Drachenbootsportler organisieren das Drachenbootfest, bei dem verschiedene Firmen aber auch andere Vereine, wie der SCN gegeneinander antreten. Diese Regatta findet ebenfalls auf dem Glambecker See statt. Seit dem Jahr 2005 ist Martin Kley der erste Vorsitzende des Vereins. Im Jahr 2011 waren die Basketball des WSV im Landkreis Mecklenburg-Strelitz eine der erfolgreichsten. Im folgenden Jahr schloss sich die Abteilung Fußball mit dem Fußballverein in Wokuhl zusammen. Wiederum ein Jahr später hat der Verein mehrere Vereinbarungen mit Schulen bewilligt bekommen. So kann der WSV Kinder intensiver für den Sport motivieren und vielleicht das eine oder andere Mitglied dazugewinnen. Die Jahre 2016 und 2017 waren für den Wassersportverein sehr schwierig, da die Auffahrt, das Vereinshaus, die Geschäftsstelle und die Bootshallen saniert wurden. Es war sehr schwer den Sportbetrieb mit den Bauarbeiten in Einklang zu bringen. Im Jahr 2017 war alles fertig und das Vereinsleben konnte wieder seinen gewohnten Lauf nehmen. Heute hat der WSV einen neuen Kursraum und ein Kadioraum, in dem zwei Laufbänder, fünf Fahrräder und fünf Ruderergometer stehen. Der Verein hat folgende 16 Abteilungen: Kanurennsport, Kanuwandern, Rudern, Drachenboot, Basketball, Fitness/Kraftsport, Seniorensport, Gymnastik, Nordic Walking, Jiu-Jitsu, Karate, Radsport, Triathlon, Prellball, Fußball und Rehasport. Außerdem hat der Verein eine stolze Mitgliederzahl von 632, wovon 162 Jugendlich sind (01.01.2018). Die Abteilung Kanurennsport hat die meisten jugendlichen Mitglieder. Die Abteilungen mit den meisten Mitgliedern sind Kanu, Fitness und Gymnastik. Der Verein hat außerdem noch zwei Ehrenmitglieder. Joachim Stahnke ist einer davon. Er hat als Jugendlicher Kanurennsport betrieben und agierte selber als Trainer. Im Laufe der Jahre wurde er als 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Winfried Pauly, ist der erfolgreichste Karatesportler des WSV Neustrelitz. Beide Sportler haben viel zum WSV beigetragen und sind aus dem Grund die Ehrenmitglieder des Vereins.
3. Eine bedeutende Sportlerpersönlichkeit – Olaf Winter
Olaf Winter ist im Jahr 1973 in Neustrelitz geboren. Er besuchte die Karl-Marx-Oberschule in Neustrelitz. Im Jahr 1981ist er durch ein Probetraining in das alte Bootshaus in die Useriner Straße gekommen. Es sei ein totaler Zufall gewesen, denn der Übungsleiter Martin Kley hat in der Klasse von Olaf den Sportunterricht gestaltet und mehrere Schüler zu einem Probetraining eingeladen. Eine Woche zuvor wollte er sich bei einem Fußballverein anmelden, was allerdings mistglückte. Er war für etwas Neues offen und entschied sich für das Probetraining beim WSV Neustrelitz. Daraufhin ging Olaf mit sechs weiteren Freunden eine Woche später zum Training. Er selber wusste nicht, was Kanuten machen und war dementsprechend neugierig. Olaf gefiel die Atmosphäre, der Geruch von nassen Trainingstrikots, Booten und Benzin. Er fühlte sich sehr wohl und mochte die lockere Art von den Trainern. Seine Freunde und er wurden in ein Anfängerboot gesteckt und sollten sich, soweit wie es geht, an der Wasseroberfläche halten. Alle außer Olaf lagen nach kürzester Zeit im Wasser. Es machte ihm sehr viel Spaß und sein Ehrgeiz wurde geweckt. Er wechselte im Alter von 14 Jahren vom WSV Neustrelitz zum SCN. Schon in seinen jungen Jahren war er sehr erfolgreich. In Neubrandenburg hat er neben seiner sportlichen Kariere auch das Abitur abgelegt. Anschließend trainierte er als Wehrdienstleiter beim Olympischen Sportclub Potsdam. Im Jahr 1996 entschloss er sich, zur Kanusport- Gemeinschaft Essen e.V. zu gehen. Dort lebte und trainierte er dann eine Weile. Im Jahr 1996 wurde er zusammen mit Thomas Reineck, Detlef Hofmann und Mark Zabel im Vierer. Sie fuhren über eine Distanz von 1000 m und belegten den Zweiten Platz. Im Jahr 1999 fuhr er bei der Weltmeisterschafft zusammen mit seinem Teamkollegen Jan Schäfer im Zweier eine Strecke von 1000 m. Dort belegten sie den Dritten Platz und bekamen somit die Bronzemedaille. Seine Karriere beendete er nach den Olympischen Spielen 2000. Dort belegte Winter zusammen mit Andreas Ihle im Zweier den Vierten Platz über eine Distanz von 1000 m. Nach dem er seine Sportliche Laufbahn beendete, studierte er in Dortmund Journalistik und Wirtschaftspolitik. Heute lebt er mit seiner Frau und drei Kindern in Hattingen (Nordrhein-Westfalen). 4. Schlussworte
Diese Jahresarbeit hat mir gezeigt, dass der Wassersportverein Einheit Neustrelitz ein Verein mit einer sehr interessanten Geschichte ist. Es fing mit einer kleinen Turnsportgemeinschaft an, die die Sportgemeinschaft Neustrelitz gründete. Der Verein wurde allerdings einige Monate später zur Betriebssportgemeinschaft Einheit Neustrelitz umbenannt. Zur Wende wurde der Verein ein letztes mal umbenannt und trägt heute noch den Namen Wassersportverein Einheit Neustrelitz e.V. Der WSV Neustrelitz hat heute ideale Trainingsbedingungen. Das kann man z.B. an den Leistungssportlern des Vereins sehen. Es wechseln ungefähr alle zwei Jahre mindestens zwei Sportler zum SCN. Der WSV ist so zu sagen ein Verein, der die Jugend sportlich ausbildet, damit sie dann im Alter von 13/14 Jahren den Weg zum SCN gehen können. Für die Schüler aus der Stadt Neustrelitz ist der Wassersportverein ein wichtiger Bestandteil, da viele nach der Schule dort trainieren. Aber er ist nicht nur für die Jugend wichtig, sondern für alle anderen auch. Der Verein verfügt über viele Sportarten, die vom Kindersport bis hin zum Seniorensport reichen. Es ist also ein Verein für Jedermann. Ganz wichtig für den Verein ist auch, dass ehemalige Sportler, ehrenamtlich beim Training unterstützen bzw. selber eine Trainingsgruppe leiten. Bei besonderen Events, wie z.B. der Herbstregatta, kommen jährlich ehemalige Sportler, um den Verein bei den Ereignissen zu unterstützen. Für Neustrelitz ist der Verein sehr wichtig, da er ein Zeltplatz und mehrere Bootsliegeplätze besitzt und diese Plätze auch vermietet. Durch den Verein werden viele Touristen angezogen, die z.B. mit dem Boot von Berlin nach Neustrelitz fahren und den Wassersportverein als Übernachtungsgäste nutzen. Das fördert nicht nur den Verein sondern auch die Stadt, da diese Touristen über einen längeren Zeitraum in Neustrelitz bleiben. Der Zeltplatz ist auch ein wichtiger Bestandteil der Herbstregatta. Die Regatta dauert jedes Jahr ein Wochenende. Am Freitag ist die Anreise der Vereine. Sie schlafen auf dem Zeltplatz des WSV Geländes. Durch die Arbeit habe ich zusätzlich erfahren, dass das Drachenbootfest oder die Herbstregatta in Neustrelitz nicht stattfinden könnte, wenn der WSV nicht existieren würden. Ich bin froh den Weg zum WSV Neustrelitz gefunden zu haben, da ich durch den Verein an den verschiedensten Orten war. Ob das beim Trainingslager war oder beim Wettkampf, es hat sich immer wieder gelohnt mitzufahren, weil es Spaß machte und ich somit neue Orte kennen lernen konnte.