Am zweiten Septemberwochenende war es wieder so weit für die Herbstregatta auf dem Glambecker See.
Die Neustrelitzer Traditionsregatta konnte auch in diesem Jahr unter besten Bedingungen durchgeführt werden. Die mehr als 380 Sportler aus 16 Vereinen aus Mecklenburg, Brandenburg, Berlin, Schleswig-Holstein und Westpolen maßen sich auf den 200 und 1000 Metern an zwei Wettkampftagen in den Bootsklassen Kajak und Canadier. Sie zählt dabei zu den größten Regatten in Norddeutschland und ist für viele Kanuten ein fester Bestandteil der Wettkampfsaison.
Zur Freude der Sportlerinnen und Sportler ließ das Wetter nicht zu wünschen übrig und die Temperaturen stiegen auf bis zu 30 Grad an. Zudem ist der Glambecker See durch seine Größe ideal für Anfänger und Unerfahrene, da er vom Wind geschützt ist.
Nachdem die ersten Rennen gefahren wurden, eröffnete Hans Ebeling, 1. Vereinsvorsitzender, Karsten Dudziak, 2. Vereinvorsitzender, Andree Lawrenz, Geschäftsführer und Vereinssportlehrer des WSVs und Schatzmeister Robert Leu die Regatta. Im Zuge dessen wurde ein kurzer Rückblick auf die vergangene Kanusaison genommen und besondere Leistungen gewürdigt. Erst wenige Tage vor der Herbstregatta fand die Deutsche Meisterschaft in Köln statt. Dort starteten Erik Ewert und Milan Thomsen, sowie mittlerweile Kanuten des Sportclubs Neubrandenburg Luisa Dudziak, Stine Lemke und Tim Hoeckberg. Luisa, Stine und Erik wurden im Canadier Deutsche Meister. Tim im Kajak. Milan konnte persönliche Bestleistungen erreichen.
Insgesamt wurden sechs Gold-, acht Silber- und dreizehn Bronzemedaillen bei der Herbstregatta für Neustrelitz erkämpft. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Stine Lemke im Canadiereiner. In dieser Klasse gewann sie sowohl auf der Kurz- als auch Langstrecke. Finn Blendermann und Erik Ewert fuhren im Canadierzweier der Konkurrenz aus Malchin und Neubrandenburg auf den 200 Metern davon.
Das besondere an den Siegerehrungen der Canadier war, dass der ehemalige Welt- und Europameister Erik Rebstock diese vornahm. Der gebürtige Neustrelitzer fing ursprünglich beim WSV an, wechselte dann nach Neubrandenburg und kam bis an die Weltspitze des Kanusports.
Der 12-Jährige Nils Zieschang entschied mit einem Vorsprung von sechs Sekunden auf den Zweitplatzierten über 1000 Metern das Rennen für sich. Ebenso holten Nils Blendermann, Carl Burkhardt, Eric Burkhardt und Mika Holtmann mit erstaunlich synchronem Paddelschlag bis ins Ziel die Goldmedaille für Neustrelitz.
Fritz Schramma ein Kanute, der nur noch gelegentlich paddelt, trotzdem aber dabeigeblieben ist, konnte eine Silbermedaille in seinem Rennen über 200 Meter erringen. Genauso wie Nils Zieschang und Diego Albrecht im K2 Zweitplatzierte wurden. Erwähnenswert ist auch der Nachwuchsvierer der Kajakfahrerinnen mit der Bootsbesetzung Miriam Kiewitz, Lotte Brodner, Raili Malchow und Stefania Ivanytska, die nur knapp hinter einem Stralsunder Boot ins Ziel glitten. Weitere sehr gute Einzelleistungen von Erik Ewert, Nils Blendermann, Miriam Kiewitz, Milan Thomsen und Gustav Melinkat dürfen nicht unerwähnt bleiben.
Die traditionelle Vereinswertung wurde durch den Neustrelitzer Bürgermeister Andreas Grund übernommen. Es gewann der Kanuclub Blau-Weiß Tegel aus Berlin. Zweiter wurde der SC Neubrandenburg und der dritte Platz ging an Malchin. Neustrelitz wurde knapp dahinter Vierter. Ebenso der Freundschaftspokal zwischen Neustrelitz und einem Wałczer Verein ging an die polnischen Freunde.
Der WSV Neustrelitz bedankt sich bei den Sportler und Sportlerinnen, den Eltern, Helfenden, Sponsoren und Zuschauern, die diese traditionsreiche Regatta erst zu dem macht, was sie ist. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, denn dort feiert der WSV Neustrelitz 75 Jahre Jubiläum.
Kai L. Roloff |