Der Saisonhöhepunkt „Norddeutsche Meisterschaft im Kanurennsport“ der Neustrelitzer Kanuten hat ein gutes Ende genommen. Mit insgesamt 30 Medaillen braucht sich der WSV Neustrelitz nicht hinter anderen Kanuvereinen aus dem Norden verstecken.
Vom 13. bis zum 16. Juli fand im sonst so regnerischen Hamburg die Norddeutsche Meisterschaft im Kanurennsport statt. Das Wetter spielte glücklicherweise mit und somit traten mehr als 20 Sportler aus Neustrelitz an, um sich gegen ihre Renngegner zu behaupten und ihren Trainingsfortschritt zu bestätigen.
An diesem Wochenende war es nicht nur eine Robbe, die sich in die Elbe verirrt hatte eine geheime Attraktion, sondern auch die spannenden Rennen der Kanuten. Mit vier Goldmedaillen konnte Finn Blendermann im Canadiereiner überzeugen und alle Rennen über 200, 500, 1000 und 5000 Meter für sich entscheiden. Ebenso konnte sein Bruder Nils im Kajak über 500 Meter und Erik Ewert im Canadier über 1000 Meter eine Silbermedaille gewinnen.
Nichtsdestotrotz ist Kanurennsport vor allem eine Teamsportart, denn es ist schwieriger einen Kajakzweier oder Canadiervierer durch das Ziel zu bringen als einen Einer. Jede Person im Vierer muss auf die jeweils andere Person abgestimmt sein, ansonsten ist der Rhythmus ungleichmäßig und man erhält die berühmte „Windmühle“ beim Kajak, weil jeder einen anderen Takt fährt und es von vorne aussieht als wäre es eine Windmühle. Idealerweise sieht der Trainer von vorne nur eine Paddelfläche, da alle andern synchron sind.
Das haben nicht nur Milan Thomsen und sein Zweierpartner über 2000 Meter bewiesen, sondern auch Miriam Kiewitz und Lotte Brodner die ihre Gegner über 500 Meter hinter sich ließen und somit ganz oben auf dem Treppchen stehen konnten. Auch gewannen Ruben Heidrich und Diego Albrecht, und auch Eric Burkhardt und Nils Blendermann die Silbermedaille über 2000 Meter. In der Klasse der Canadier fuhr auch die Kombination aus Erik Ewert, Gustav Melinkat, Luisa Dudziak und Hugo Schmill an die zweite Spitze und gewann somit Silber. Auch der Kajakvierer mit Hugo Rübling, Diego Albrecht, Ruben Heidrich und Nils Zieschang erfuhr sich verdient die Bronzemedaille.
Am Sonntagmorgen fuhren Carl Burkhardt, Erik Burkhardt, Mika Holtmann und Nils Blendermann in den K4 zum Start. Sie hatten bei diesem Rennen über 500 Meter gute Aussichten auf eine Medaille. Nach ungefähr 350 Meter des Rennens liegen sie vorne. Doch auf einmal passiert etwas unvorhersehbares und ihr Steuer geht kaputt. Folglich konnten sie das Rennen nicht beenden. Glücklicherweise kamen jedoch alle vier unbeschadet zurück zum Ufer.
Allerdings wurden bei der Norddeutschen Meisterschaft nicht nur Rennen im Kajak oder Canadier gefahren, sondern auch die allgemeine Athletik der Kanuten wurde geprüft. Der sogenannte Kanumehrkampf (KMK) besteht aus fünf Disziplinen, die über das Wochenende verteilt absolviert wurden. Einschließlich der 100 Meter und 500 bzw. 1000 Meter paddeln, wurde die Schnellkraft beansprucht durch das Medizinballschocken und dem 30m-Sprint. Da Kanurennsport aber vor allem eine Ausdauersportart ist, war auch das standardmäßige Laufen über 1500 Meter gefragt. Beim KMK gewannen Miriam Kiewitz und Nils Zieschang in ihrer Altersklasse im Kajak. Zweite Plätze konnten Raili Malchow im Kajak und Erik Ewert im Canadier erlangen. Zudem wurde Gustav Melinkat vierter und verpasste eine Medaille nur knapp.
Insgesamt 11 goldene, 13 silberne und 6 bronzene Medaillen konnten erkämpft werden. Erik Ewert und Milan Thomsen qualifizieren sich durch ihre guten Leistungen für die Deutsche Meisterschaft 2023 in Köln. Der nächste große Wettkampf wird die Herbstregatta am 9./10. September auf dem Neustrelitzer Glammi sein.
Der WSV Neustrelitz bedankt sich bei den Organisatoren, den Trainern und helfenden Eltern. Großen Dank gebührt Frau Blendermann, die uns an diesem Wochenende mit köstlichem Essen versorgte.
Kai L. Roloff