„Ihr Wahnsinnigen, Glückwunsch!!!“ lautete die Textnachricht, die Schulleiter Henry Tesch vom Gymnasium Carolinum Neustrelitz Mittwoch Nachmittag Richtung Rostock schickte. Und tatsächlich bedarf es einiger Superlative angesichts dessen, was die Basketballer der Schulmannschaft beim Landesfinale „Jugend trainiert für Olympia:“ in der Hansestadt vollbracht haben. In den letzten beiden Jahren gelang es den Neustrelitzer als Sieger das Bundesland Mecklenburg Vorpommern erfolgreich beim Bundesfinale in Berlin zu vertreten. In diesem Jahr waren die Caroliner eher in Aussenseiterposition. Grund dafür war zum einen der Umstand, dass sich in der Vergangenheit das gesamte Schulteam aus aktiven Basketballern zusammensetzte, welches seit Jahren bereits im regelmässigen Spielbetrieb des DBB um Körbe kämpft, aber in diesem Jahr lediglich von vier aktiven Spielern geführt wurde. Andererseits hatte das CJD Rostock einen Kader auf die Platte gebracht, von den nicht nur alle aktive Basketsballer sind, sondern die ersten fünf Leistungsträger bereits Jugendbundesligaluft geschnuppert haben. Allen voran Theo Brackmann, der unter anderem auch schon für Deutschland in der Nationalmannschaft Körbe sammelte und seit diesem Jahr auch im Kader der Profiabteilung des EBC Rostock, bei den SEAWOLVES, nominiert ist.
Bereits in der Gruppenphase lieferten sich beide Schulen ein enges Spiel. Am Ende siegten die favorisierten Rostocker mit einem Punkt, nachdem Neustrelitz die beiden Freiwürfe nach Ablauf der regulären Spielzeit nicht unterbringen konnte.
In den Halbfinalbegegnungen setzen sich die beiden Vorjahresfinalisten am Ende deutlich gegen ihre Gegner durch und trafen im Finale nochmals aufeinander. Am Ende der regulären Spielzeit war es Rostocks 1,97 Meter Hüne Theo Brackmann, der mit zwei verwandelten Freiwürfen die Verlängerung der Partie erzwang. Auch nach der folgenden Overtime war der Punktestand erneut ausgeglichen. Erst in der zweiten Verlängerung landete der Ball in der entscheidenden Schlussaktion in den Händen von Neustrelitz Anton Schmidt, der trotz Fouls den Ball im Rostocker Korb unterbrachte. Damit ist den Neustrelitzern etwas gelungen, was vorher niemand im Kalkül hatte. „Wir haben uns sehr , sehr wenige Chancen ausgerechnet, zumal das abgewandelte Regelwerk unserem Spiel nicht entgegen kam. Am Ende war es eine Frage der Taktik und des Willens. Rostock hat den entscheidenden Fehler gemacht, den Anton eiskalt ausgenutzt hat.“ so WSV Trainer Guido Heinrich, der die Schulmannschaft in Rostock sportlich leitete.
Kommenden Samstag sind die Carolinum Baskets wieder im Spielbetrieb des DBB gefragt. Als Tabellenerste in der U18 Oberliga haben sie das Heimrecht auf zwei Spiele in der PlayOff Serie „best of three“. Zu Gast in der Strelitzhalle ist das aktuelle Jugendbasketballbundesligateam des EBC Rostock. Die JUNIOR TALENTS um Trainer Stanley Witt starten zwar bundesweit in der U16 JBBL, haben aber auch in der U18 den Sprung in die PlayOffs geschafft und sind Titelverteidiger. Beide regulären Saisonspiel gewann der WSV Neustrelitz, aber Guido Heinrich bleibt vorsichtig: „Das wird kein Selbstläufer. Die Rostocker sind gut aufgestellt, haben einen erfahrenen Trainer und sind enge Spiele aus der Bundesliga gewohnt.“ Aus diesem Grund hat der WSV Trainer seine Männer in den letzten Wochen besonders auf das schnelle Spiel der Rostocker eingestellt und will den Gästen von Anfang an die Luft nehmen. TipOff ist am Samstag 13:30 Uhr in der Strelitzhalle. Großen Rückhalt versprechen sich die Hausherren auch von der erwartungsvoll ordentlich gefüllten Tribüne. „Die Zuschauer und die Unterstützung sind im Basketball mental für die Spieler sehr wichtig – in alle Richtungen.“ erklärt Jakob Kurzmann, Pointguard der Baskets den psychologischen Effekt.
Der Eintritt am Samstag ist frei!