Mein Name ist Brian Preuß, ich bin 19 Jahre alt und seit September 2021 absolviere ich mein Freiwilliges Soziales Jahr im Wassersportverein „Einheit“ Neustrelitz e.V. Noch bevor ich erfolgreich mein Abitur beendet hatte, wusste ich, dass ich noch nicht wirklich einen Plan habe, wo mein zukünftiger Weg hinführen wird. Ich habe mich also frühzeitig nach Optionen für meinen weiteren Werdegang umgeschaut und bin dabei auf die Möglichkeit ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen gestoßen. Ich habe mich dann im Internet über ein FSJ informiert. Mit dem Wissen, dass ich dieses im Bereich des Sports machen kann, habe ich mich relativ schnell beim WSV beworben, da Sport schon lange zu meinen Hobbies und Leidenschaften zählt. Auf die Stelle beim Wassersportverein bin ich durch meinen Bekanntenkreis und deren Ausschreibung auf ihrer Website aufmerksam geworden. Nachdem ich meine Bewerbung eingereicht und mein Bewerbungsgespräch hinter mir hatte, bekam ich die Zusage im September starten zu können.
Nachdem mir in der ersten Woche viel gezeigt und ich hauptsächlich eingearbeitet wurde, ging es in der zweiten Woche schon mit einer der größten Veranstaltungen, organisiert durch den WSV, los. Die Herbstregatta ist ein Wettkampf für Kanurennsportler aus ganz Mecklenburg-Vorpommern und dementsprechend natürlich ziemlich aufwendig vorzubereiten und durchzuführen. Da die Regatta immer am zweiten Wochenende im September stattfindet, wird diese Aufgabe auch zukünftig auf die folgenden FSJler am Beginn zukommen. Natürlich ist die Vorbereitung und die zweitägige Regatta mit viel Stress, jedoch auch mit sehr viel Spaß verbunden.
Abgesehen von der Herbstregatta hat man hier im Verein noch viel mehr und ganz andere Aufgaben. Grob gesagt, hilft man überall, wo Hilfe gebraucht wird und Arbeit ansteht. Der Hauptfokus liegt hierbei auf dem Training mit den Kindern, welches auch meine Lieblingsaufgabe ist. Natürlich brauchte ich auch hierbei erstmal Hilfe, da ich selbst nicht aus dem Wassersport komme und noch nicht mit den Trainingsmethoden vertraut war. Als ich angefangen habe, war das Wetter noch ziemlich gut und wir konnten noch auf dem See paddeln, also war meine Aufgabe erstmal die Kinder mit dem Motorboot zu begleiten und aufzupassen, dass niemandem etwas passiert und den Kindern nach einer Kenterung zu helfen. Als es kälter wurde, änderte sich dies allerdings und es musste zweimal in der Woche ein 90-minütiges Training geplant werden. Zu Beginn habe ich auch hier nur zugeschaut, um zu verstehen, wie das Training aufgebaut ist. Daraufhin habe ich dann kleinere, spielerische Teile des Trainings übernommen, wie zum Beispiel ein Erwärmungs- oder Abschlussspiel. Mit der Zeit habe ich mich dann immer sicherer gefühlt und habe daraufhin die Trainingseinheiten der Kanuanfänger sowie die des Projekts Schule-Verein komplett übernommen. Ich habe immer mehr Spaß daran gefunden das Training zu planen und durchzuführen und es ist nun jedes Mal wieder das Highlight meiner Arbeitswoche. Doch es blieb nicht bei den jüngeren Sportlern auch beim Seniorensport habe ich ausgeholfen und das ein oder andere Mal eine Trainingseinheit übernommen, auch wenn mir ehrlich gesagt, das Training mit den Kleinen viel mehr Spaß bereitet. Was ebenfalls auf der täglichen Agenda steht : die Büroarbeit. Hierzu gehören Dinge wie Mitgliederverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und alles was noch so dazu kommt. Auch bei allem was zur Pflege des Vereinsgeländes zählt, benötigt der Hausmeister des öfteren Hilfe. Es ist zum Bespiel jeden Tag meine erste Aufgabe das Fitnessstudio zu reinigen.
Ein weiterer essenzieller Bestandteil des Freiwilligendienstes sind die 5 Pflichtseminare von dem vier in der Sportschule Güstrow und das letzte in Schwerin stattfindet. Bei den Seminaren geht es hauptsächlich um den Erwerb der Trainerlizenz C im Breitensport. Doch erstmal ging es mit dem Einführungsseminar los, bei dem wir unsere Betreuer vom LSB und die FSJler aus den anderen Sportvereinen Mecklenburg-Vorpommerns kennenlernten. Hierbei bekamen wir in vielen Praxis- und Theorieeinheiten Spiele und nützliches Wissen, das wir in unser späteres Training mit den Kindern einbinden konnten. Auf diesen Einstieg folgten dann die beiden Lizenzseminare, bei denen der Fokus auf der Vorbereitung und der Durchführung unserer Lizenzprüfungen lagen. Am Ende des dritten Seminars war ich also schon stolzer Besitzer meiner eigenen Trainerlizenz. Das vierte Seminar war dann „nur“ ein Zwischenseminar, welches durch die Corona-Pandemie auch als Hybrid-Seminar stattfand, d.h. ein Teil vor Ort in Präsenz und ein Teil online von Zuhause aus. Jedoch wurden die Seminare allgemein nicht großartig durch Corona beeinflusst, abgesehen davon, dass wir das Gelände der Sportschule nicht verlassen durften und uns jeden Morgen testen mussten. Es war allerdings auszuhalten und die Seminare waren definitiv ein Highlight meines Freiwilligendienstes und ich finde es schade, dass nun nur noch das Abschlussseminar vor mir liegt.
Abschließend kann ich jedem, der noch nicht weiß, was er nach der Schule machen soll, ein freiwilliges soziales Jahr empfehlen. Mir hat die Zeit und die Arbeit hier im Verein sehr bei der Wahl meines weiteren Werdegangs geholfen und auch viel Spaß bereitet. Wenn ihr also ein sportliches Interesse habt, dann solltet ihr euch für ein FSJ in einem Sportverein entscheiden um dort neue Erfahrungen zu sammeln sowie soft und hardskills zu erlernen. Falls du dir nun unsicher sein solltest, wo du dieses FSJ machen sollst, dann werde doch gerne mein Nachfolger im Wassersportverein „Einheit“ Neustrelitz e.V.